Schlafmangel ist gefährlich – 10 Gründe
Es ist bekannt, dass die generelle Länge des Schlafes kürzer als je zuvor ist. Hier und da hören wir Sätze wie der Tag ist zu kurz, 7 Stunden Schlaf sind Luxus, du kannst schlafen, wenn du tot bist. Doch nicht jeder realisiert dabei, dass die mangelhafte Dauer an Schlafregeneration sehr ernstzunehmende Konsequenzen mit sich bringen kann – von seelischen bis zu einer Vielzahl an gesundheitlichen Problemen. Hier sind die 10 häufigsten Folgen von unzureichendem Schlaf.
1. Krebs und Erbkrankheiten
Der Mangel an Erholung in der Nacht stört die normale genetische Aktivität. Schon eine Woche mit weniger als sechs Stunden Schlaf resultiert in das Nichtfunktionieren von etwa 700 Genen – darunter auch diejenigen, die für unser Immunsystem verantwortlich sind, als auch unser Stresslevel regulieren. Die Wissenschaft zeigt, dass diese Menschen insbesondere für Darm- und Brustkrebs anfällig sind.
2. Magen-Darm-Probleme
Doch bevor Schlafmangel zu Darmkrebs führt, verursacht es normalerweise chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED), meist im Dünn- oder Dickdarm. Dies ist bei 15% der Bevölkerung in den USA der Fall und trägt damit zu einer zunehmenden Schwere bei Folgeerkrankungen, wie z.B. der Crohn-Krankheit, bei. Patienten mit diesem Leiden sind doppelt so oft gefährdet einen Rückfall zu erleiden, wenn es ihnen nicht gelingt lang und tief genug zu schlafen.
3. Diabetes
Schlafstörungen haben einen großen Einfluss auf unseren Stoffwechsel. Ohne Schlaf tendieren wir dazu mehr und ungesünder zu essen. Wir greifen zu kalorienreichen Produkten, wie fettige Snacks und Süßigkeiten, um so schnell wie möglich Energie aufzunehmen. Das Diabetesrisiko steigt stark an, wenn unser Körper mit solch einem Chaos zu kämpfen hat. Die erste Reaktion ist üblicherweise eine Insulinresistenz (Prädiabetes) und später dann Diabetes Typ
4. Herzerkrankungen
Laut einer Studie von 2012, die von Professor B. Farauts Team durchgeführt wurde, haben Menschen mit einem Schlaf von vier oder weniger Stunden pro Tag einen erheblich höheren Puls als diejenigen, die sieben oder acht Stunden schlafen. Außerdem wurden häufigere Herzinfarkte beobachtet und Beschwerden über Brustschmerzen sogar doppelt so oft registriert als bei Personen ohne Schlafbeschwerden. Auf lange Sicht wirkt sich somit eine chronische Schlaflosigkeit auf ein zweifach erhöhtes Sterberisiko aus.
5. Verringerte Immunität und häufige Infektionen
Unser natürlicher Abwehrmechanismus hat ohnehin schon mit verschieden schweren Mikroorganismen zu kämpfen – ohne chronische Schlafstörungen bewältigen zu müssen. Bereits eine schlaflose Nacht ist genug um krank zu werden! Es wurde nachgewiesen, dass Menschen, die kurz schlafen, bis zu dreimal mehr eine Erkältung einfangen, verglichen mit Menschen, die einen 8-Stunden Erholungszirkel einhalten. Ein effektiver Schlaf ist die beste Vorsorge gegen Infektionen und Krankheiten, die mit der Immunität zusammenhängen.
6. Unkontrollierte Gewichtzunahme
Schlafmangel beeinflusst unseren Stoffwechsel und führt zu Diabetes. Hormonelle Gleichgewichtsstörungen können leicht zu Fettleibigkeit führen, da unser Appetit steigt. Unzureichende Schlafdauer stört die Absonderung von Ghrelin und Leptin, steigert den Appetit und unterbricht das Gefühl von Sättigung. Als Folge dessen essen wir mehr und bewegen uns weniger. Das Problem beginnt bei weniger als sechs Stunden Schlaf pro Tag.
7. Geringe Libido
Professoren der University of Chicago haben herausgefunden, dass das Testosteronlevel bei Männern wesentlich sinkt, wenn sie weniger als fünf Stunden am Tag schlafen. Nach einer Woche unzureichendem Schlaf sinkt das Hormonlevel sogar um 15%! Die befragten Männer haben sich ebenso über Unbehagen und einer sinkenden Laune beklagt. Kein Wunder, dass sie ein geringes oder sogar gar kein Bedürfnis nach Sex empfanden.
8. Irritation und Verstörtheit
Bereits nach einem schlaflosen Tag werden wir gereizt, unhöflich und dumpf. Nach drei Tagen erleben wir schon regelmäßigere Stimmungsschwankungen – von Reizbarkeit und Dunkelheit zu plötzlicher Aufgeregtheit und Übereifrigkeit. Wir werden auch weniger empathisch, indem wir nicht nur kein Verlangen verspüren anderen zu helfen, sondern sie auch nicht verstehen. Außerdem haben wir ernsthafte Probleme uns zu konzentrieren und zu fokussieren. Nach wenigen Tagen Schlafmangel treffen wir riskantere Entscheidungen.
9. Halluzinationen
Die Grenze zwischen Schlaf und Wachsein ist sehr verschwommen. Oberflächen beginnen zu schwanken. Abstruse Charaktere tauchen auf und verschwinden. Es mögen ebenfalls akustische Illusionen auftauchen: wir glauben, dass wir unser Telefon klingeln hören oder jemand an der Tür klopft. Viele Menschen durchleben das „hat symptom“, z.B. ein Druck, der um den Kopf verspürt wird, der dem beim Tragen eines Hutes ähnelt. Dies ist ein sehr gefährlicher Zustand, vor allem wenn wir eine starke Müdigkeit empfinden, wenn wir bspw. für mehrere Stunden Auto fahren.
10. Gedächtnisprobleme
264 Stunden und 12 Minuten (11 Tage) – dies ist die Rekordzahl der schlaflosen Nächte. Randy, der am Experiment teilnahm, wurde, nachdem der Test abgeschlossen war, gebeten eine einfache Rechnung zu lösen. Er musste schrittweise die Zahl 7 von 100 abziehen. Plötzlich stoppte er bei 65 und… er vergaß was er tun sollte. Gedächtnisprobleme treten viel früher als nach 11 schlaflosen Nächten auf. Zwei schlechte Nächte sind genug, um schon Schwierigkeiten zu haben, sich an einfache Dinge zu erinnern.
Quelle: Sleep magazine, National Sleep Foundation